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Sprachtherapie im Kindergarten? -
Gesetzlich begrenzt und nicht für jedes Kind von Vorteil!

Liebe Eltern,

gelegentlich wird der Wunsch an unsere Praxis herangetragen, die laufenden logopädischen Behandlungen lieber in den Kindereinrichtungen durchzuführen.

Die Heilmittel-Richtlinie sieht in § 11 Abs. 2 Therapien in Einrichtungen für Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr vor und knüpft diese an bestimmte Voraussetzungen:

  1. Schwere und Langfristigkeit der funktionellen / strukturellen Schädigungen sowie der Beeinträchtigungen der Aktivitäten
  2. Das Kind/ der Jugendliche ist ganztägig in der Tageseinrichtung untergebracht und
  3. Die Tageseinrichtung ist auf die Förderung des zuvor genannten Personenkreises ausgerichtet

Die zuvor genannten Voraussetzungen müssen erfüllt sein! Die Regelung beschränkt sich auf behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder. Hierzu zählen auch Kinder mit sogenanntem I-Status (Integrationskinder) – sie werden bestenfalls von spezialisierten Therapeuten im Netzwerk betreut in enger Zusammenarbeit mit Erziehern und Eltern.

Unsere Meinung als Logopäden hierzu ist eindeutig:

Keine Therapien im Kindergarten, wenn hierfür nicht zwingende medizinische Gründe vorliegen!

Unsere Argumente für die Therapie in einer logopädischen Praxis

  • Die bereits seit 1.7.2001 geltenden Heil-und Hilfsmittelrichtlinien regeln diesen Punkt sehr klar: Ein Hausbesuch ist danach nur aus medizinischen Gründen zulässig, nicht jedoch aus organisatorischen, sozialen o.a. Gründen. In den Folgejahren immer wieder diskutiert, laut Gesetz aber unverändert gültig, heißt es im aktuellen Richtlinientext:

    „Die Verordnung der Heilmittelerbringung außerhalb der Praxis der Therapeutin oder des Therapeuten ist nur dann zulässig, wenn die Patientin oder der Patient aus medizinischen Gründen die Therapeutin oder den Therapeuten nicht aufsuchen kann oder wenn sie aus medizinischen Gründen zwingend notwendig ist.“ (HMR Richtlinientext vom 1.7.2011, §11(2) Ort der Leistungserbringung)

    Sogenannte Integrationskinder sowie behinderte Kinder (und nur diese) dürfen in einer Tageseinrichtung nur dann therapiert werden, wenn diese auf ihre Einschränkung spezialisiert und zugelassen ist.

  • Die Behandlungen können in den eigens für Sprachtherapien eingerichteten (und von den Krankenkassen zugelassenen) Räumen der Praxis um vieles intensiver, spontaner und vielfältiger gestaltet werden. Sämtliche Therapiematerialien stehen hier zur Verfügung und können situationsbezogen in der Behandlung genutzt werden.
  • Der regelmäßige und konsequente Kontakt zwischen dem Therapeuten und den Eltern ermöglicht es, dass anstehende Fragen und Probleme sofort geklärt sowie das häusliche Üben des Kindes im familiären Alltag systematisch und konsequent erfolgen kann. Die Eltern werden so zum unmittelbaren Helfer in der Sprachentwicklung ihres Kindes und entscheiden selbst, inwieweit der Kindergarten mit einbezogen werden soll. Die Sprachtherapie erfolgt nicht „nebenher“.
  • Die ErzieherInnen im Kindergarten sind meist sehr bemüht, im Gruppenalltag Anregungen zur Sprachentwicklung zu geben und sprachfördernd für alle Kinder zu wirken. Dennoch bleibt ihnen bei den vielen Aufgaben oft nicht die nötige Zeit, die Hinweise des Therapeuten am Behandlungstag aufzunehmen, an Sie als Eltern weiterzuleiten und auch selbst im täglichen Arbeiten mit Ihrem Kind konsequent und sehr individuell zu beachten. – Eine Einzelförderung ist im Regelkindergarten eher die Ausnahme.
  • Eine logopädische Behandlung soll nach Möglichkeit etwas Besonderes, vielleicht Spannendes, in jedem Fall aber Lehrreiches im spielerischen Erleben sein. Dieses Ziel erreichen wir schneller, wenn Ihr Kind zu uns in unsere „Sprachwelt“ kommt. – Hier lässt sich ein Kind leichter auf neue Eindrücke, Bewegungsmuster, Sprachbilder und Satzstellungen ein, als das in seiner gewohnten Umgebung möglich ist.
  • Kinder sind durchaus nicht nur vormittags im Kindergarten, sondern auch frühmorgens oder nachmittags belastbar, wenn die Eltern sie zur Therapie in die Praxis bringen. Ein harmonischer Tagesablauf wirkt hier Wunder.
  • Bei einer Therapie in der Praxis werden die Kinder nicht aus dem Spiel mit ihren Freunden im Kindergarten gerissen, wo es schließlich auch um sehr wichtige und für die Persönlich­keits­entwicklung grundlegende Lernprozesse im Vorschulalter geht: gemeinsames Spielen und Lernen in der Gruppe, sich einfügen, Kontakte knüpfen, Konflikte lösen lernen usw.

Geben Sie die logopädische Behandlung Ihres Kindes nicht einfach ab!

Nutzen Sie die Chance, die Entwicklung Ihres Kindes in diesem sensiblen Bereich behutsam mitzuerleben unter fachkundiger Begleitung und stets möglicher Beratung!

Unsere Erfahrung aus fachlicher Sicht zeigt, dass in den meisten Fällen eine systematische Behandlung der Kinder in der logopädischen Praxis unter konsequenter Einbeziehung der Eltern den schnellsten und sichersten sprachlichen Entwicklungsfortschritt bringt.

Haben Sie Fragen oder Anregungen hierzu?

Auch Ihre Meinung interessiert uns!

Ihre Logopädische Praxis Wiese